Moin zusammen,
Dennis hier mit einem Doppelbericht zum Köln Marathon und dem Teutolauf (29 km/600hm).

Teil 1: Der Traum der Sub3

Mein ursprünglicher Plan war es, an dieser Stelle von meinem Zieleinlauf beim Köln Marathon mit einer Zeit von unter 3 Stunden zu berichten. Hat leider nicht so ganz geklappt, aber fangen wir von vorne an.

Von meinen Eltern habe ich zu Weihnachten die Übernachtung bei einem Laufevent geschenkt bekommen. Da ich in den Köln Marathon laufen wollte, bot sich an, die Übernachtung hier wahrzunehmen. Ich bin also schon zwei Tage vorher angereist und konnte so Köln noch ein bisschen genießen. Ich konnte also etwas shoppen und etwas Zeit im Park verbringen.

Am Renntag sind wir schon früh morgens zum Start gefahren, um die Halbmarathonis auf die Strecke zu bringen und vielleicht Martin vorher zu sehen. Martin habe ich zwar nicht mehr gesehen, aber den Start des Halbmarathons konnten wir sehen. Ich wusste ja, dass es viele sind, aber so viele. Hammer! Und die Stimmung war auch um halb neun und bei kühlen Temperaturen super.

Wetter und Stimmung hatte ich also schon auf meiner Seite und der Körper fühlte sich auch super an. Meiner Zielzeit von 2:54:59 stand also nichts im Wege. Um 10 Uhr war es dann soweit, die 5.010 Marathonläufer wurden durch die dicke Berta auf die Strecke geschickt. Bis zum Halbmarathon lief es trotz leichten Winds super, zwar frisch, aber kein Problem.
Beim Halbmarathon merkte ich allerdings, dass irgendwas nicht stimmt, also habe ich meinen Plan etwas angepasst. Anstatt weiter zu beschleunigen blieb ich bei den 3 Std. Pacern und wollte dann ab km 37 nochmal alles geben.
Bei km 30 musste ich die 3 Stunden Truppe dann ziehen lassen, Luft war raus. Die nächsten 6 km waren körperlich und mental hart, sehr hart. An den Verpflegungsstellen habe ich alles mitgenommen was da war, Cola, Banane, Gel, Hauptsache Energie.
Hat geklappt, irgendwo zwischen km 35 oder 36 lief es wieder. Auf den nächsten Kilometern konnte ich mich noch mit anderen Läufern weiter puschen. Die letzten Kilometer wurden immer mehr zur Kopfsache, der Körper wollte nur noch teilweise.
Bei km 40 habe ich meine Eltern gesehen. Wieviel Energie doch ein vertrautes Gesicht geben kann. Die Oberschenkel fangen an zu ziehen; 1,2 km noch. Und da, den kennst du doch. Cool Martin. Noch ein Gesicht, das ich kenne. Ich dachte, er wollte mich abklatschen, da er recht weit auf der Strecke war. Ich also bisschen rüber. Fehleinschätzung, er wollte mich ankacken, ich soll Gas geben.
Sacht sich leicht mit schmerzenden Oberschenkeln. Mmmhhh, Sub 3:10 sitzt drin. 400m noch, Fuck, ich muss kurz gehen. Das war‘s mit der Sub 3:10. Egal, weiterlaufen. Da ist der Dom, kurz links und dann noch 200 m, 150 m davon war roter Teppich, also noch knapp 200 m und dann genießen. Der Zielbogen. Geschafft. Marathon 2 mit 3:10:17 gefinished. Jetzt erstmal vom riesigen Buffet Gebrauch machen und dann duschen.

Die gesamte Organisation um den Marathon ist einfach klasse. Alle Helfer, egal wo an der Strecke, waren nett und die Stimmung supi. Ein cooler Marathon, wir sehen uns wieder und wenn es nur fürs Buffet ist. Trotz des nicht erreichten Ziels gab es das obligatorische Finisher Bier und natürlich ein super Finisher Dinner.

 

Teil 2 – Herbstfeeling im Teuto

2 Wochen nach Köln stand ich beim Teutolauf in Lengerich am Start. Zwischenzeitlich kam mir allerdings der Gedanke, wie soll ich das schaffen. Meine Oberschenkel habe ich noch 4 Tage nach dem Marathon gemerkt. Eine Woche nach dem Marathon mal bisschen Offroad unterwegs gewesen und am nächsten Tag schwere Beine gehabt oder vielleicht doch das Wetter, ich weiß nicht. Naja egal, es geht Samstag um nichts. Nach dem Fehler beim Hermannslauf kurz einen Plan zurecht gelegt. Anstiege langsam laufen bzw. gehen bei langen und steilen Anstiegen, gerade Strecke einfach laufen lassen und bergab Spaß haben (ballern). 

Der Samstagmorgen bot beste Voraussetzungen, kühl und sonnig, also ein richtig schöner Herbsttag und bestes Laufwetter. Nach dem Laufkurs am Morgen (es standen zum 1. Mal die 40 Min an) eben meinen Bruder abgeholt und ab nach Lengerich. Dort angekommen, eben kurz die Startunterlagen geholt, warm machen, noch flott ne Banane gegessen und schon ging’s los. Die ersten 3-4 km führten über die Straße bis es in den Teuto ging. Mein Eindruck, das wird heute ein schöner Lauf. Da war dann auch der erste Anstieg, ein bisschen gelaufen und aufs Gehen gewechselt. Anfangs hatte der Kopf etwas zu kämpfen, da alle an mir vorbei liefen. Ich habe mir aber immer wieder gesagt, die holst du gleich alle wieder ein und so war es auch. Als der Anstieg vorbei war konnte ich direkt loslaufen und alle überholen. Die Taktik ging auf. Ein weiterer Vorteil, ich konnte viele Fotos machen und mit anderen quatschen. Einen Läufer habe ich, glaube ich, 5-6 Mal gesehen, rauf hat er mich überholt und ich bin dann bergab wieder an ihm vorbei.

Da es um nichts ging konnte ich mir auch an den Verpflegungsstellen Zeit lassen und ruhig was trinken bzw. essen. Die Verpflegungsstellen waren gut bestückt Wasser, Tee, Cola, Keksen, Müsliriegeln, Bananen, bei km 21 gab es sogar Dominosteine und Bier. Außerdem wurden sogar die Junioren verpflichtet auszuhelfen, haben einen super Job gemacht. Ich bin von der Verpflegung bei Wasser, Bananen und meinen mitgebrachten Datteln geblieben.

Das größte Highlight war allerdings immer wieder der Ausblick und die Natur um einen. Einfach Traumhaft. Zwischendurch gab es noch ein paar Trails, was will man mehr. Herrlich und ich noch Power ohne Ende.
Ca. 2,5 km vorm Ziel fiel mir ein Läufer auf mit dem ich bis km 3 oder so gelaufen bin. Als ich dann locker und frisch an ihm vorbei bin rief er mir „Du Rakete“ hinterher. Allerdings wollte er das nicht ganz auf sich sitzen lassen, ließ sich die nächsten 1,5 km von mir ziehen, musste mich dann aber ziehen lassen. Ich beschleunigte nochmal, da ich einen Läufer sah mit dem ich zwischendurch gequatscht hatte. Habe ihn leider erst im Ziel erwischt.

Das Ziel habe ich nach 2:27:47 erreicht und war noch top fit. Kurz 2-3 alkoholfreie Weizen getrunken, Finisher Glas abgeholt und dann ab auslaufen. Anschließend ging es mit meinem Bruder wieder nach Hause einen gemütlichen Abend mit Pizza und Bierchen machen.

Da die Saison vorbei ist heißt es jetzt regenerieren, an Schwächen arbeiten, weiterbilden und den letzten Feinschliff an der Jahresplanung 2019 machen.

Abschließend noch ein paar schöne Abschlussworte, die ich aus einem Podcast habe.

 

Keep on running with a big smilie.

 

Dennis